Hamburg. Etwa 100 Kilogramm wiegen die zehn "Wäschestücke", die seit Sonntag an einem 30 Meter langen Stahlseil über der Mönckebergstraße hängen und vom Wind leicht bewegt werden. Am Montagabend hat sie der Künstler Tobias Zaft illuminiert und damit zum Lichtkunstwerk gemacht. "Dresscode" heißt das Werk, das sich der in Peking tätige Lichtkünstler für seine Heimatstadt Hamburg ausgedacht hat. Initiiert und finanziert wurde das Projekt von der Werbegemeinschaft Levantehaus, die damit auf das 100. Jubiläum des Kontorhauses aufmerksam machen will.

"Die Arbeit benutzt die Wäscheleine als Symbol für das Intime, Alltägliche. Sie ist für mich durch die Inszenierung im Stadtzentrum ein Experiment, um zu testen, wie hoch der Kontrast zwischen privatem und öffentlichem Raum in einer modernen Gesellschaft geworden ist und in welcher Form dieser Raum von uns wahrgenommen und gestaltet wird", meint Zaft, der bereits in mehreren chinesischen Städten spektakuläre Lichtinstallationen realisiert hat. "Dresscode" wirkt dagegen eher zurückhaltend. Die Wäscheteile, die in 16 Meter Höhe gespannt sind, bestehen aus Acrylglas und werden von roten und weißen LEDs beleuchtet - noch bis zum 28. Februar.