Der deutsche Horrorfilm verknüpft durchaus ambitioniert den Mythos eines realen Serienmörders mit der Idee vom ewigen Leben.

Zwei Geschichten scheint dieser Film zu erzählen. Die Geschichte einer Gruppe junger Leute, die gerade einen Banküberfall begangen haben, und die des ungarischen Serienmörders Bela Kiss, dessen Taten gegen Ende des Ersten Weltkriegs entdeckt wurden und bei dem unsicher ist, ob er vielleicht sogar noch am Leben ist. Erst nach und nach finden die Handlungsstränge zusammen, nachdem eine der beiden Frauen der fünfköpfigen Bankräubergang wiederholt merkwürdige Visionen hat und es auch in dem abgelegenen Stundenhotel, wo sie Zuflucht suchen, um auf weitere Anweisungen des Drahtziehers zu warten, nicht ganz mit rechten Dingen zuzugehen scheint. Dazu kommen Auseinandersetzungen in der Gruppe, die mit der Hierarchie zu tun haben und mit dem angespannten Verhältnis zwischen einem der beiden Paare.

Trotz des englischsprachigen Titels und des englischsprachigen Nachspanns ist "Bela Kiss: Prologue" eine rein deutsche Produktion (möglicherweise auf Englisch gedreht), aber so genau nimmt man das nicht, schließlich tragen die Soldaten, die man in (pseudo-)dokumentarischem Material zu Beginn sieht, auch britische Helme, obwohl es sich aufgrund der Topografie um Ungarn am Ende des Ersten Weltkriegs handelt. Immerhin schafft es der Film bei allen Längen (die aber durchaus mit der Situation des Wartens korrespondieren), eine solide Atmosphäre des Unheimlichen aufzubauen, die mit geschickt gesetzten Andeutungen arbeitet, bevor es im Finale recht blutig zur Sache geht. Die Verknüpfung des Serienkillermythos mit der Idee vom ewigen Leben kann man durchaus als gelungen betrachten.

Bewertung: annehmbar

"Bela Kiss: Prologue" D 2012, 105 Min., ab 18 J., R: Lucien Förstner; D: Rudolf Martin, Kristina Klebe, Fabian Stumm, Janina Elkin, Julia Horvath, Do-Sa/ Di im UCI Mundsburg; www.bela-kiss.com