Köln. Der ehemalige WDR-Intendant Fritz Pleitgen hat eine schärfere Abgrenzung der öffentlich-rechtlichen Sender von der privaten Konkurrenz gefordert. Die Umstellung des Beitragsmodells sei eine gute Chance, "das öffentlich-rechtliche Profil zu schärfen, um auf die Empörung über den Rundfunkbeitrag zu reagieren", sagte Pleitgen der "FAZ". "Wenn die Rundfunkfinanzierung prinzipiell geändert wird, dann muss auch das Programm grundsätzlich überprüft werden." Er regte Stammplätze im Hauptabendprogramm für das Kulturmagazin "ttt" und für Dokumentationen an. Dafür solle eine Gemeinschaftsredaktion mit einem Gemeinschaftsetat beim ARD-Chefredakteur eingerichtet werden. Bei den Talkshows sei er zwiegespalten, sagte Pleitgen. Einerseits sei die Talkshow ein unterhaltsames Format. "Andererseits sind fünf Talkshows im Abendprogramm des Ersten einfach zu viel des Guten, zumal sie wertvolle Formate verdrängen wie Dokumentationen oder Reportagen."