Unter den prominenten Gästen sind kommendes Jahr Nelly Furtado, Justin Bieber und Eric Clapton. Lana Del Rey gibt ihr Hamburg-Debüt.

Hamburg. Die Rolling Stones werden im kommenden Jahr nicht auf große Abschiedstournee gehen. Jagger und Co. begnügten sich in ihrem Jubiläumsjahr mit ein paar Auftritten in London und den USA. So können Musikfreunde ihr Geld für andere Künstler ausgeben - was 2013 spielend leicht sein wird, denn der Konzertkalender in Hamburg ist jetzt schon mit vielen Hochkarätern vollgepackt.

Die größte Sensation dürfte der Auftritt von Crosby, Stills & Nash (29.6.) im Stadtpark sein. Seit vielen Jahren versucht Karsten Jahnke die Woodstock-Veteranen nach Hamburg zu holen, im kommenden Jahr wird dieser Wunsch endlich Wirklichkeit. Crosby und Nash konzertierten im Herbst 2011 im CCH und überzeugten mit alten Hits und mehrstimmigem Gesang, dem Markenzeichen der Folk-Rocker. Stephen Stills komplettiert die Vokalgruppe. Auch Neil Young, der zeitweilig mit C,S & N ein Quartett bildete, kommt mit Crazy Horse (3.6., O2 World) in die Hansestadt. Nachdem der 67-Jährige 2012 mit "Americana" und "Psychedelic Pill" gleich zwei neue Alben veröffentlichte und Crazy Horse wieder zusammentrommelte, kehrt der Rock-Veteran noch mal nach Deutschland zurück.

Groß ist der Run auf Karten auch von anderen Musikern, die schon in den 60er- und 70er-Jahren aktiv waren und bei manchem Fan der Generation Ü50 nostalgische Gefühle auslösen. Zum Beispiel bei Leonard Cohen, dem kanadischen "Ladies' Man". Seit seinem Comeback vor vier Jahren tourt er wieder regelmäßig durch Nordamerika und Europa. Viele seiner Anhänger werden den Auftritt in der O2 World im November 2008 noch in guter Erinnerung haben. Am 13. Juli wird er dort wieder auf der Bühne stehen. Auch die Popularität von Eric Clapton ist immer noch so hoch, dass für ihn die größte Hamburger Halle gebucht wurde. Seit er bei den Yardbirds und John Mayall's Bluesbreakers seine Karriere begann, gilt der Brite als einer der stärksten Rock- und Bluesgitarristen aller Zeiten.

2013 wird Hamburg auch exquisite Pop- und Rocksängerinnen bescheren. Viele Augen richten sich natürlich auf Lana Del Rey, die in der O2 World ihr Hamburg-Debüt gibt (6.4.). Kann die Amerikanerin live das halten, was ihr Nummer-eins-Album "Born To Die" versprochen hat? Bei Nelly Furtado gibt es da weniger Zweifel. Die Kanadierin mit den portugiesischen Wurzeln ist eine herausragende Entertainerin. Sie präsentiert sich in Hamburg in der Großen Freiheit 36 einem Klubpublikum (6.3.). Die Berliner Jazzsängerin Lisa Bassenge, die im Januar mit "Wolke 8" ein neues Album veröffentlicht, gehört zu den besten Stimmen, die Deutschland zu bieten hat (7.3., Fabrik). Gespannt darf man auf die Performance von Alicia Keys sein. Die Afroamerikanerin verfügt über eine ausdrucksstarke Soulstimme, ist eine erstklassige Pianistin, doch zuweilen neigt sie zu viel Opulenz, was ihren Songs nicht guttut (10.6., O2 World).

Ansammlungen von hysterischen Teenies hat es schon länger nicht mehr gegeben, denn die Zeit der Boygroups wie Take That oder Backstreet Boys ist vorbei. Doch am 2. April könnte es wieder so einen Ausnahmezustand geben: Dann kommt der kanadische Mädchenschwarm Justin Bieber in die O2 World. Der 18-Jährige wird zurzeit von Kindern und jungen Teenagern wie ein Heiliger verehrt. 30 Millionen Follower hat er auf Twitter, nur Lady Gagas Nachrichten lesen noch mehr Fans. Trotz seiner jungen Karriere ist Bieber schon so populär, dass er im Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds in London verewigt ist.

Das Zeug zum Teenie-Star hätte auch Jake Bugg. Der Brite ist gerade 18 geworden, sieht aus wie 15 und erfüllt alle Kriterien eines süßen Posterboys. Doch Bugg begeistert ein älteres Publikum. Viele Kritiker vergleichen ihn bereits mit dem jungen Dylan, weil er ernsthafte Songs schreibt. Der Junge aus Nottingham vereint Retro-Charme und moderne Coolness und gilt als der Geheimtipp 2013. Nachdem er bereits im September 2012 beim Reeperbahn Festival zu erleben war, spielt er am 12.3. im Knust.

Newcomer und Geheimtipps kommen ebenfalls zuhauf in die Klubs der Hansestadt. Wie der DJ, Sänger und Produzent Jamie Lidell (19.3., Gruenspan) oder der Singer-Songwriter Jonathan Jeremiah (17.3./Gruenspan). Auch die Popsängerin Jessie Ware (27.3., Uebel & Gefährlich) wird in England bereits gefeiert, ihr Debütalbum "Devotion" erreichte Platz fünf der UK-Charts, in Hamburg debütiert sie.

Die Liste der angesagten und stark nachgefragten Konzerte ließe sich noch ewig verlängern. Definitiv ausverkauft sind die Konzerte von Depeche Mode, Mumford & Sons und Pink, groß ist die Nachfrage bei den Poprockern The Killers (4.3., O2 World), der Dark-Wave-Kapelle Dead Can Dance (19.6., Stadtpark), den Texas-Rockern ZZ Top (30.6./Stadtpark) und auch bei Calexico (13.8., Stadtpark). Also jetzt rechtzeitig Karten sichern, um die Konzerthöhepunkte 2013 nicht zu verpassen.

Karten für diese Konzerte gibt es in den Abendblatt-Ticketshops