Berlin. Der verschleppte syrische Journalist Mazen Darwish ist von der Menschenrechtsorganisation "Reporter ohne Grenzen" als Journalist des Jahres 2012 geehrt worden. Darwish habe sein Leben riskiert, um Menschenrechtsverletzungen in Syrien zu dokumentieren, erklärte der Geschäftsführer der deutschen Sektion der Organisation, Christian Mihr, am Donnerstag in Berlin. Zum Medium des Jahres wurde die afghanische Tageszeitung "8Sobh" ("Acht Uhr morgens") gekürt.

Mazen Darwish wurde im Februar 2012 von syrischen Sicherheitskräften in Damaskus verhaftet. Den Angaben zufolge wird er seitdem an einem unbekannten Ort gefangen gehalten. Zuvor habe er zu den wichtigsten Informationsquellen internationaler Medien gehört, deren Korrespondenten nicht nach Syrien einreisen dürfen. Die als Medium des Jahres ausgezeichnete Tageszeitung "8Sobh" bemüht sich laut "Reporter ohne Grenzen" als eine der wenigen Zeitungen in Afghanistan, ausgewogen über aktuelle politische und soziale Themen zu berichten. Deshalb werde die Redaktion durch die Behörden ebenso unter Druck gesetzt wie durch die Taliban. Das Blatt wurde 2007 von Journalisten und Menschenrechtsaktivisten gegründet.