Die Doku “Bollywood - Die größte Liebesgeschichte aller Zeiten“ gibt's jetzt auf DVD

Bollywood ist die größte Kinoindustrie der Welt und somit ein wichtiger ästhetischer Gegenpol zum westlich geprägten System Hollywoods. Wie sehr der indische Film mit dem kollektiven Bewusstsein des Subkontinents verwoben ist, zeigt jetzt die Dokumentation "Bollywood - Die größte Liebesgeschichte aller Zeiten".

In 80 Minuten vermitteln die Regisseure Rakeysh Omprakash Mehra und Jeff Zimbalist jedoch weniger dogmatisch aufgereihtes Wissen über den Hindi-Film, sondern vielmehr ein Lebensgefühl, das ein Milliardenpublikum eint. In kurzen Einschüben erzählen Zeitzeugen, etwa die Schauspiellegenden Amitabh Bachchan und Madhuri Dixit, von Wegmarken und Wirkung Bollywoods. Die meiste Zeit fügen die Filmemacher jedoch Höhepunkte des Genres aus den vergangenen 70 Jahren als Collage aneinander. Ein Mix, der mitunter etwas arg quirlig erscheint, aber einer inneren Logik folgt. So zeigen etwa berühmte Filmküsse oder markante Auftritte von Bösewichten aus verschiedenen Werken, wie erfinderisch das indische Kino ist, dass es aber auch eine ganz eigene, kontinuierliche Filmsprache birgt.

Fans erkennen natürlich die Ausschnitte aus Klassikern wie "Sholay" oder neueren Kultstreifen wie "Dhoom 2". Aber für Bollywood-Einsteiger wären Einblendungen der Titel wünschenswert gewesen. Grob ist die Dokumentation in vier Kapitel unterteilt, die sich mit der Unabhängigkeit Indiens, Kino als Weltflucht, dem politischen System und der Neuorientierung des Landes befassen. Und auch wenn nicht alle ausgewählten Szenen für diese Gliederung zwingend Sinn machen, verdeutlicht das Film-Mosaik doch eines: Bollywood begleitet, reflektiert und prägt die Geschichte Indiens bis tief ins Innerste.

"Bollywood - Die größte Liebesgeschichte aller Zeiten" 80 Minuten, ab 6 Jahren