Neben den Getränken spielen auch andere Bräuche in der Silvesternacht eine große Rolle

Silvester wird so richtig gefeiert! Es wird gegessen, getrunken, und jedes Völkchen pflegt so seine eigenen Bräuche. Feuerwerk gehört wohl fast überall dazu, und natürlich Sekt, wahlweise Prosecco, Crémant oder Champagner. Das edle Prickelwasser ist in der Silvesternacht der Drink der Wahl. "Bei uns schenken wir hauptsächlich Champagner pur zu Silvester aus", sagt Norman Pohl, Chef-Barkeeper in der Skybar 20up des Empire Riverside Hotels auf St. Pauli mit Blick über den Hafen. Wem Champagner zu trocken ist, kann beispielsweise zwischen "Bon Voyage", einem Cocktail aus Champagner, Chambord und Holunderblütenlikör, und den Trendgetränken der vergangenen Sommer - Hugo und Aperol - wählen.

"Eine tolle Alternative zum Champagner pur ist außerdem der Old Cuban, ein Cocktail aus Champagner, acht Jahre altem Rum, Angostura, Limettensaft, Zuckersirup und frischer Minze. Das schmeckt super", schwärmt Barkeeper Norman. Vor allem lasse sich dieser Drink recht einfach zu Hause mixen.

Das kann man von den Topsellern des Hamburger Cocktail-Caterers "Call-a-Cocktail" nicht unbedingt behaupten. "Sehr beliebt sind bei uns die Secco-Varianten", erklärt Geschäftsführer Marc Volkmann. Hier geht's um den Effekt: Trockeneis in den Drinks vernebelt das Glas auf edle Weise. Redsecco (Prosecco, Aperol und Trockeneis) und Bluesecco aus Prosecco, Wodka, Blue Curaçao, Zitronensaft und Trockeneis stehen zur Auswahl. "Natürlich sind jegliche Prosecco-Varianten auch immer ein Dauerbrenner", sagt er. Wer es effektvoller will, legt eine gefrorene Himbeere ins Glas oder gibt einen Tropfen farbigen Sirup hinein.

Für alle, die draußen feiern, empfiehlt Volkmann als Alternative zu Glühwein und der gerade zum Jahreswechsel beliebten Feuerzangenbowle Hot Aperol mit heißem Wein oder Hot Caipirinha mit heißem Wasser statt Eis.

Zu Silvester gehört in Deutschland auch das Bleigießen, um einen Blick in die Zukunft zu werfen. In Tschechien hingegen sollte man sich nicht darüber wundern, reichlich Linsen serviert zu bekommen. Denn die bringen Reichtum. "Jede Linse steht für eine Münze", sagt Ursula Schulz, Hamburg-Ambassador in Prag. Und damit nicht genug der Bräuche. Traditionell wird das Schicksal Apfelkernen überlassen. "Dafür halbiert man einen Apfel; bilden die Kerne einen Stern, ist einem das Glück für die nächsten 364 Tage hold", erklärt Schulz. Sind die Kerne jedoch wie ein Kreuz angeordnet, muss man mit schweren Zeiten rechnen, Unheil droht.

In Italien schwören Frauen wie Männer auf das Tragen roter Unterwäsche - das soll Glück bringen, nicht nur in der Liebe. In Spanien riskiert man Unglück, isst man nicht zu den zwölf mitternächtlichen Glockenschlägen eine Weintraube. Maßgebend dafür sind die Glockenschläge der Rathausuhr in Madrid, die jedoch nicht im Sekunden- sondern im Drei-Sekunden-Takt schlägt. In den USA richten sich um Mitternacht zahlreiche Blicke auf den Countdown auf dem Times Square in New York.

In Prag läutet die Sigismundglocke im Veitsdom das neue Jahr ein. Sie erklingt nur zweimal im Jahr: Heiligabend und Neujahr. "Aber viele Tschechen treffen sich Silvester schon am Nachmittag, um bei ein paar Pivos, ein paar Bier, das Jahr Revue passieren zu lassen."

Call-a-cocktail: www.callacocktail.de