Die Tragikomödie “Die Tochter meines besten Freundes“ ist nur nett

Ein Vorort von New Jersey, mit Autoauffahrt und gestutztem Rasen, mit gepflegten Hecken und gemütlichen Balkonen. Hier wohnen die Ostroffs und die Wallings. Sie sind nicht nur Nachbarn, sondern auch Freunde. Das hat sicher Vorteile - kurze Wege für Besuche, schnelle Hilfe, wenn es mal an irgendetwas fehlt. Doch manchmal ist Nähe auch fatal. Als nämlich Nina Ostroff (Leighton Meester), 24 Jahre alt, nach langer Zeit mal wieder ihre Eltern Carol (Allison Janney) und Terry (Oliver Platt) zu Weihnachten besucht, um ihren Liebeskummer zu lindern, verknallt sie sich glatt in David Walling ("Dr. House" Hugh Laurie). Der ist nicht nur Vater ihrer früher einmal besten Freundin Vanessa (Alia Shwakat), sondern auch von Toby (Adam Brody), der auf Carols Wunsch mit Nina verkuppelt werden sollte. Mit einem Mal hängt nicht nur ein Haussegen schief ...

"Desperate Housewives" meets "American Beauty" - das hätte ein freche Satire über soziale Kontrolle und Grenzüberschreitungen in den Suburbs Amerikas werden können. Doch leider haben sich Ian Helfer und Jay Reiss, die Autoren, und Julian Farino, der Regisseur, nicht so recht getraut. Ihr Film kommt, trotz einiger Überspitzungen, sehr verhalten und unentschlossen daher. Einiges wirkt lustvoll überzogen, etwa ein Pkw, der durch den Vorgarten kurvt, anderes albern, banal und oberflächlich. Und dass es zwischen Leighton Meester und Hugh Laurie, wie schon in einer Folge von "Dr. House", ordentlich funken soll, mag man auch nicht so recht glauben. Kurzum: Diese Wahlverwandtschaften sind zwar nett, aber nicht sehr aufregend - so wie das Vorstadtleben in New Jersey.

Bewertung: annehmbar

"Die Tochter meines besten Freundes" USA 2011, 91 Min., ab 12 J., R: Julian Farino, D: Leighton Meester, Hugh Laurie, Adam Brody, Catherine Keener, Tim Guinee, täglich im UCI Othmarschen; www.dietochtermeinesbestenfreundes-film.de