Weltmusik mit Skip & Die, das ist kein moralinsaures Gutmenschentum, sondern künstlerischer Sprengstoff mit globalen Einflüssen.

Hamburg. Wer die Formation Skip & Die beim diesjährigen Reeperbahn-Festival im Grünen Jäger erlebt hat, der weiß, dass ihr Sound dem Publikum in die Glieder fährt wie ein exotischer, popkultureller Fiebertraum. Und dass die Gruppe dem Titel ihres Debütalbums "Riot In The Jungle" besonders live alle Ehre macht, das liegt vor allem an Frontfrau Catarina Aimée Dahms alias Cata Pirata.

Die in Südafrika geborene Sängerin und bildende Künstlerin verausgabt sich auf der Bühne wie ein wildes Tier, das in seinem Käfig um jeden Zentimeter Freiheit ringt. Sie schwingt ihre asymmetrische Frisur, vollzieht eine Art Tribaldance, um sich kurz darauf in eine gepflegte Hip-Hop-Pose zu werfen. Dazu schleudert die Dame äußerst lässig ihren Vokalmix aus Rap, Scat und Gesang der Menge entgegen.

Ihr kreativer Kompagnon, der niederländische Produzent Jori Collignon, bearbeitet unterdessen im Hintergrund Keyboard und Computergerät, um einen Electrosound zu erzeugen, der von hypnotisch bis nervös reicht, von afrikanischen Rhythmen bis zu orientalischen Melodien. Für seine Shows reist das Duo meist mit mehreren Percussionisten an, um ihrer Performance den entsprechenden Wumms zu verleihen.

Das Projekt Skip & Die ist eigentlich in Amsterdam ansässig. Doch die Ideen für ihre experimentellen und zugleich höchst eingängigen Kompositionen sammelten die beiden auf zahlreichen Reisen, unter anderem durch Afrika. Ein Resultat dieser Recherchen sind Kollaborationen mit Musikern des Schwarzen Kontinents, etwa mit den Season Marimba Stars oder der Gruppe Gazelle. So ist in den Songs nicht nur Englisch zu hören, sondern ebenfalls Sprachen wie Afrikaans, Xhosa, Zulu, Spanisch und Portugiesisch.

Skip & Die bringt am Freitag also Weltmusik im allerbesten Sinne ins Uebel & Gefährlich. Ohne moralinsaures Gutmenschentum, sondern mit reichlich Biss und künstlerischem Sprengstoff. Über ihren Hit "Love Jihad" sagt die Band, es sei "eine provokative Metapher für jede Situation, in der jemand unter falschen Vorwänden versucht, Macht auf ein anderes Individuum auszuüben, ohne dabei Rücksicht auf Geschlecht, Religion, etc. zu nehmen".

Skip & Die Fr 14.12., 20.00, Uebel & Gefährlich (U Feldstraße), Feldstr. 66, Eintritt: 15,- im Vvk.; www.skipndie.com