Hamburg. Saisonware gibt's auch in der Musik. Aber nicht für das Ensemble Resonanz. Diese Task Force in Sachen künstlerischer Eigenwille hat in St. Johannis Harvestehude zusammen mit dem ChorWerk Ruhr unter der Leitung von Florian Helgath ein Adventsprogramm rund um das Bachsche "Magnificat" zum Besten gegeben.
Sven Sandströms gleichnamiges Werk von 2005 begab sich auf die Spuren des großes Vorbilds. Die leuchtende Musik spielte auf Motive aus dem Bachschen Werk an. Mal drehte sie sich tranceartig, mal packte sie zu. Eine spannende Entdeckung, zumal im Vergleich mit dem "echten" Magnificat. Das nahm Helgath beschwingter, als die Akustik erlaubte. Was man aber hören konnte, waren die durchweg exzellenten Sängerleistungen und ein virtuos und lebendig musizierendes Orchester.
Einen faszinierenden Kontrast bildete John Cages "Ryonaji for any 20 instruments" mit der Sopranistin Julia Mihály: ein tönender Gang durch einen japanischen Zen-Garten - frech versetzt mit allerhand elektronischen Zutaten. Futter für Kopf und Ohren ist auch im Advent möglich.
(vfz)