Abaton. Auf dem Presseheft zum Film "Louisa" sieht die Protagonistin energisch und entschlossen aus. Sie trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift "beauty lies in the ears of the beholder". Das ist eine Abwandlung der Redensart, die eigentlich besagt, dass Schönheit im Auge des Wahrnehmenden liegt. Louisa behauptet provozierend, sie liege vielmehr im Ohr, denn sie ist taub. Die 23-Jährige befindet sich gerade in einem entscheidenden Moment in ihrem Leben. Sie hat sich gegen ein Hörimplantat entschieden, zieht in ihre erste eigene Wohnung und erlernt die Gebärdensprache. Regisseurin Katharina Pethke ist gleich in mehrfacher Hinsicht nah am Thema dran. "In Großaufnahmen können wir uns mit den Augen entlangtasten und mehr in den Gesichtern lesen, als Töne sagen können", fand die Jury bei der Vergabe des Deutschen Kurzfilmpreises im vergangenen Jahr. Außerdem sind Katharina und Louise Schwestern. Beide kommen am Montag mit einem Gebärdendolmetscher zur Hamburg-Premiere ins Abaton.

"Louisa" Montag 19.00, Abaton (Metrobus 4/5), Allende-Platz 3, Karten 7,50/6,50; www.abaton.de