Neben der Spur steht Kabarett-Koloss Jochen Malmsheimer

"Wenn Worte reden könnten oder 14 Tage im Leben einer Stunde", hieß sein erstes Soloprogramm, "Flieg Fisch, lies und gesunde! oder: Glück, wo ist dein Stachel?" sein vorletztes. Skurril ist, wenn Jochen Malmsheimer, 51, erscheint. Denjenigen, die diesen außer- und ungewöhnlichen Kleinkünstler bis dato nicht kannten, hat er sich spätestens als Ansager der NDR-Satiresendung "Intensiv-Station" und als Hausmeister in "Neues aus der Anstalt" (ZDF) eingeprägt.

Der stimm- und wortgewaltige Kabarett-Koloss aus Essen, der bis zum Jahr 2000 mit seinem Ex-Ruhrpott-Kumpel Frank Goosen im Duo Tresenlesen gemeinsame Sache gemacht hatte, zieht seinen Witz aus Alltäglichem und der Sprache. Nachdem sich Malmsheimer in "Halt mal, Schatz!" zuletzt in Country-Prosa über Planung, Stapellauf und Betrieb eines Babys ausließ, verspricht sein neues Wortgestöber mal wieder ganz klaren Unsinn (siehe Abspann). Was bei ihm alles fehlt, hat der gelernte Buchhändler in einer fiktiven Kritik vorweggenommen: " ...für einen Ballettabend zu wenig Bewegung, für ein Chansonprogramm zu wenig Gesang, für eine Kaltnadelradierung ein zu breiter Strich, für eine Kontorsion zu wenig Elastizität." Passt schon.

"Ermpftschnuggn troda! - hinterm Staunen kauert die Frappanz" HH-Premiere Di 11./Mi 12.12., jew. 20.00, Polittbüro (U/S Hbf.), Steindamm 45, Karten zu 15/erm. 10,- unter T. 28 05 54 67