Hamburg. Wer wissen möchte, was von dem neuesten Revival der Satirezeitschrift "Pardon" zu halten ist, blättert am besten auf Seite 116. Dort beginnt eine Strecke mit Karikaturen zum Thema Tod. Eingeleitet wird sie mit dem Satz: "Selbstverständlich ist es zum Weinen, wenn ein Mensch stirbt." Genauso gut könnte dort stehen: "Wir haben hier zwar ein paar lustige Zeichnungen über den Tod, aber die sind nicht so ganz ernst gemeint."

Arbeitet so ein Satiriker? Eher nicht. Und deshalb ist das neue "Pardon" kein Satiremagazin, sondern in seinen besseren Momenten eine ganz humorige Zeitschrift. Heiter wird es etwa, wenn das Blatt Promis wie Claudia Roth und Thomas Gottschalk vor eine Tapete montiert, die dasselbe aberwitzige Muster hat wie deren Kleidung. Niedlich ist die Idee, Tiere als Michael Jackson, Mao oder ABBA zu verkleiden. Neben einigen drögen Texten gibt es auch lustige Stücke. Und zwar von Heinrich Böll, Gerhard Zwerenz und Harald Martenstein. Dennoch: Zu Satire verhält sich das neue "Pardon" wie ein Pekinese zu einem Pitbull.

"Pardon", Weimer Media Group, 5 Euro