Neben der Spur ist (noch) die iPod-Party, bei der jede® mitmachen darf

Wir mögen es altmodisch. Wir lieben Schallplatten. Überdimensionale Kopfhörer. Ein Mischpult mit vielen Knöpfen und Reglern. Die Spontaneität des Plattenreiters, den man freilich auch einfach nur Discjockey nennen darf. Die Amtssprache der Popkultur ist Englisch. So weit, so bekannt - das DJ-Set mit einem leibhaftigem Menschen hinter dem Tresen ist fest verankert in der Party-Kultur. Das gilt auch für die Wünsche an den Allmächtigen, der da vorn auflegt und unser Song-Begehren doch so schrecklich gern ignoriert.

Eigentlich ganz praktisch, dass es seit einigen Jahren die nach einem großen Technikunternehmen benannten iPod-Partys gibt, auf denen die Anwesenheit eines DJs eigentlich verzichtbar ist: Das Zauberwerk der klitzekleinen Datenmaschine schmeißt den Laden ganz allein, und jeder darf seine eigene mitbringen und über die Songauswahl entscheiden. Das ist das Prinzip. Die iPod-Party ist die Selbstermächtigung des Musikkonsumenten - gelebte Pop-Demokratie. Und die digitalen Wundergeräte müssen noch nicht mal von Apple sein - jeder darf mitmachen. Aber es fehlt einem dann doch was, wenn man sich gar nicht mehr über den Dilettanten da vorne ärgern darf, oder?

iPod-Party Sa 1.12., 22.30, Knust (U Feldstraße), Neuer Kamp 30; www.knusthamburg.de