Die Shanty-Pop-Band Santiano verwandelt Konzert in der Laeiszhalle in eine Party

Hamburg. Wer sich am Sonntagabend durch die starken Windböen zur Laeiszhalle gekämpft hat, wird von Santiano, den fünf sturmerprobten Küstenjungs, zur Belohnung mit auf musikalische Kaperfahrt genommen. Bereits zum achten Mal macht die gestandene Boy-Band in diesem Jahr in Hamburg Station und wieder einmal mit großem Erfolg. Ihre Mischung aus Shanty, Folk und Pop kommt auch überregional beim Publikum an. Ihr Debütalbum "Bis ans Ende der Welt" ist bereits im März auf Platz eins der deutschen Charts gestürmt und erreichte mittlerweile Platin-Status.

Ob Hafengeburtstag, Wacken Open Air oder jetzt die Laeiszhalle, die charismatischen Seebären begeistern generationenübergreifend. Auch wenn alle schon ein paar Jährchen über 20 sind, bleibt Santiano eine junge Band, die erst im vergangenen Jahr zusammenfand. Ihre Lieder erzählen von Sehnsucht, Meer, Liebe und Fernweh - Themen, wie sie besser zur Hafenstadt Hamburg nicht passen könnten. Wenn Frontmann Björn Both "Leinen los!" brüllt, legt der Fünfmaster Santiano ab - auf der Bühne spricht Both lieber vom "27-Master, damit auch alle mitkommen". Schnell ist man wie im gleichnamigen Lied "Frei wie der Wind" und träumt bei "Auf nach Californio" von fernen Küsten, wo Milch und Honig fließen und Unmengen Gold zu finden sind.

Für die Hamburger ist Schauspieler Axel Stosberg der eigentliche Star der singenden Freibeutertruppe. Er ist bereits durch sein acht Jahre währendes Engagement am Ohnsorg-Theater bekannt, wo er in mehr als 20 Bühnenproduktionen mitwirkte. Für sein Solo-Gesangsstück "Garten Eden" gab es Szenenapplaus. Der Mann hat einfach viele Fans hier. Beim Song "Es gibt nur Wasser" hält es in der ehrwürdigen Laeiszhalle endgültig niemanden mehr auf den Sitzen und alle antworten brav ihrem neuen Käpt'n Both (Gesang, Gitarre, Bass) mit einem zackigen "Aye aye!".

Beim Klabautermann: ein Erlebnis der Extraklasse, bei dem nicht nur die Musiker gefordert sind. Auch das Publikum ist geschafft, steht nach zwei mitreißenden Konzertstunden schwitzend, hüpfend und klatschend in den Gängen. Wären die Stühle nicht festgeschraubt, sie würden wohl spätestens bei der Textzeile "Hey Hoo - pull man to" wegfliegen. Die aktuelle Tour beendet Santiano übrigens am 25. April 2013 in der Hamburger O2 World.