Mit Emmi & Willnowsky feiert die “Schmidt-Wintergala“ Premiere

Weihnachten gilt noch immer als Fest der Liebe. Bereits in der Vorweihnachtszeit, im Schmidt-Theater sogar noch vor dem Volkstrauertag, rücken die Menschen zusammen. Ein gemeinsames Lied aller Künstler soll erstmals auch die "Schmidt-Wintergala" eröffnen, verrät Christoph Dompke.

Wenn der große Damenimitator auf der Bühne steht, fällt er auf - und sein Partner ihm ins Wort. Als Sangesmumie Emmi bildet Dompke mit der russischen Tastenfachkraft Willnowsky (Christian Willner) das schrägste und hierzulande erfolgreichste Comedy-Paar. Weil die beiden, die sich der Legende nach vor einem Müllschlucker in Steilshoop kennengelernt haben, mit ihren (Seiten-)Hieben zum schmidtschen Inventar gehören, präsentieren sie ab Donnerstag die wohl schrillste Adventsfeier südlich des Nordpols.

Das taten Emmi & Willnowsky zuletzt vor zwei Jahren. Damals machte Dompke aus der Not eine Tugend - er hatte kurz vor der Premiere einen Meniskusanriss erlitten: Kammersängerin Frau Emmi moderierte und schmachtete im Rollstuhl oder an Krücken und ließ sich von gut gebauten Akrobaten und den anderen Künstlern umgarnen. "Das war ein Running Gag und brachte einen roten Faden in die Show", erinnert sich Dompke.

Die Moderation sei "eine ganz andere Form von Konzentration" als bei ihrem neuen Duo-Programm "Mehr ist mehr", mit dem die beiden Wahlberliner kürzlich im Schmidt Hamburg-Premiere gefeiert hatten. Drei von Willner arrangierte Lieder, darunter ein ABBA-Medley, geben sie auch in der Wintergala zum Besten. Je nach Lust und Laune legen Frau Emmi & Herr Willnowsky ("Wann wird ein Zuhälter arbeitslos? Wenn er keine offene Stelle mehr findet") die Gürtellinie tiefer. "Wir haben keine festgelegte Reihenfolge von Gags", erzählt Dompke. 16 gemeinsame Bühnenjahre sorgen fast automatisch fürs Timing. Sie brauchen nur den richtigen Scherz, um zum nächsten Künstler überzuleiten.

Zu denen gehören mit dem schmidtschen Misanthropen Wolfgang Trepper, den Comedians Götz Frittrang und Jens Heinrich Claasen sowie Sängerin Kim Fisher (wird nach vier Wochen von Caroline Kiesewetter ersetzt) erprobte Stammgäste. Dazu kommen noch Comedy-Kellner Sebastian Matt und das Akrobatikduo 2 Trux. Und im Saal alsbald auch die Firmen-Weihnachtsfeiern. "Solche Gruppen haben manchmal eine ganz andere Dynamik", sagt Dompke lachend. Dass sich Zuschauer in den ersten Reihen mal die roten Sessel von der Bühne wegdrehten und sich angeregt unterhielten, konnten Emmi & Willnowsky weiland nicht durchgehen lassen. "Das ist eine Form der Respektlosigkeit den Kollegen gegenüber", sagt Dompke. Er bat darum, dass die Gäste doch in der Bar weiterquatschen mögen.

Dort würden sie diesmal Frau Emmis Gala-Dress verpassen. Ein neues Kleid trägt sie nicht, stattdessen bedient sie sich ihres Fundus. "Leute, die das wiedererkennen, müssen ein ausgesprochen fotografisches Gedächtnis haben", sagt Dompke. Fragt sich nur, was größer ist: das Gag-Reservoir von Emmi & Willnowsky oder ihre Garderobe?

"Die große Schmidt-Wintergala" Premiere Do 15.11., 20.00, dann bis 6.1.2013 außer Mo, Schmidt-Theater (U St. Pauli), Spielbudenplatz 24, Karten zu 22,90 bis 61,40 unter T. 31 77 88 99; www.tivoli.de