Im Reißer “Dredd - 3-D“ wird vor allem stupide geballert

"Judge Dredd" - da denkt man gleich an Sylvester Stallone und daran, wie er 1995 als Polizist, Richter und Henker in Personalunion böse Jungs ohne viel Aufhebens dingfest machte, verurteilte und, falls nötig, kurzen Prozess machte. Nicht gerade zimperlich, diese Comic-Verfilmung, doch der eine oder andere coole Spruch lockerte das violente Geschehen halbwegs erträglich auf. 17 Jahre später ist Schluss mit lustig. Judd Dredd, diesmal dargestellt von Karl Urban (dessen Gesicht die ganze Zeit von einer eisernen Maske verdeckt wird und so nie zur Identifikation einlädt), verrichtet im 22. Jahrhundert in Mega City One - hier leben schlappe 800 Millionen Menschen - sein Handwerk, und er nimmt es verdammt ernst.

Gleich zu Beginn wird er zum 200 Stockwerke hohen "Peach Trees"-Tower gerufen, wo die durchgeknallte Gangsterbraut Madeline Madrigal (Lena Headey), kurz Ma-Ma gerufen, ein strenges Regiment führt. Im Mittelpunkt des verbrecherischen Interesses: eine Droge namens Slo-Mo. Kaum hat Dredd, begleitet von seiner unerfahrenen Kollegin Cassandra Anderson (Olivia Thirlby), deren hellseherische Fähigkeiten noch sehr nützlich sein werden, den Komplex betreten, lässt Ma-Ma jedes Stockwerk hermetisch abriegeln. Die Jagd ist eröffnet.

Von nun an wird geballert, was das Zeug hält, sehr sinnlos und sehr stupide. Extreme Zeitlupe und sonstige stilistische Mätzchen sollen die logischen Fehler kaschieren, doch was nützt es, wenn es hier keine ironische Brechung gibt. Einzig die Zeichnung einer düsteren, heruntergekommenen Zukunft, in beeindruckendem 3-D aufgenommen, überzeugt. Zu dumm nur, dass der indonesische Actionreißer "The Raid", erst kürzlich gelaufen, mit einer ähnlichen Geschichte operierte. Die Macher von "Dredd - 3-D" wärmen nur ein bewährtes Konzept noch einmal auf, und das ist nicht die feine englische Art.

Bewertung: belanglos

"Dredd - 3-D" GB 2012, 96 Min., ab 18 J., R: Pete Travis, D: Karl Urban, Lena Headey, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg, UCI Mundsburg/Othmarschen/Wandsbek; www.dredd-film.de