Neben der Spur fühlt sich der Pianist Francesco Tristano besonders wohl

Normale Pianisten lassen die Finger von Mischpult-Reglern und Laptop-Tasten. Normale Pianisten wissen vielleicht, dass es elektronische Tanzmusik gibt, kümmern sich aber nicht darum. Normale Pianisten sind deutlich anders als Francesco Tristano.

Geboren wurde Tristano in Luxemburg, ausgebildet unter anderem an der Juilliard School in New York. Künstlerisch geformt allerdings wurde sein Geschmack irgendwo dazwischen, in den Clubs diverser Großstädte, im Nachtleben, das erst dann zu pulsieren beginnt, wenn die meisten regulären Klavierabend-Besucher sich schon längst schlafen gelegt haben.

Nachdem Tristano als Artist in Residence der Hamburger Symphoniker gezeigt hat, dass er rasant vielseitig ist, kehrt er nun für einen Abend nach seinem Geschmack zurück. Auf Kampnagel kombiniert er Barockes - Bach und Buxtehude - mit Live-Elektronik. Ein Widerspruch? Nicht für ihn.

Francesco Tristano, Klavier & Live Di 20.11., 20.00, Kampnagel (Bus 172/173), Jarrestraße 24, Karten zu 29,70 unter der Abendblatt-Tickethotline T. 30 30 98 98; CD "The Long Walk" (DG)