Hamburg. Sie finde es toll, wenn Unterhaltung den Menschen auch etwas beibringe, hat Produzentin Katharina Trebitsch über den Film "Verloren auf Borneo" gesagt. Deshalb nehmen wir mal vorweg, was wir daraus lernen können: Auf Borneo wird von skrupellosen Leuten der Regenwald abgehackt, mit den Bäumen verschwinden die Orang Utans, aber dafür sprießen riesige Palmölplantagen aus dem Boden, die für die Herstellung von Lippenstiften offenbar unerlässlich sind.

Das klingt schrecklich, und mit dem Genre "Abenteuerkomödie" hätte man diese Zustände selbst bei Gott nicht in Zusammenhang gebracht, aber mit Hannes Jaenicke und Mirjam Weichselbaum in den Hauptrollen funktioniert's. "Verloren auf Borneo" ist nämlich nicht die Gutmenschen-Bearbeitung des düsteren Stoffs, sondern eine flotte Trash-Version, die die Ökokatastrophe in groben Zügen im Auge behält und kühn das Unwahrscheinliche in Szene setzt. Zum Beispiel diese Gräfin zu Hohenstein, die auf ihren High Heels durch den Dschungel stöckelt.

Natürlich ist das Happy End vorhersehbar. Natürlich verguckt sich der Aussteiger (Jaenicke) sofort in die schöne Julia (Weichselbaum), die selbstverständlich nicht bei ihrem geldgierigen Ehemann bleiben kann, dem das Schicksal der Affen am Knie vorbei geht. Aber Ulli Baumanns Film ist dank der munteren Besetzung erstaunlich unterhaltsam.

"Verloren auf Borneo", heute, 20.15 Uhr, ARD