Thalia Gaußstraße. Rainald Goetz ist zuletzt ("Klage", "Loslabern") eher als Chronist der Berliner Verhältnisse aufgetreten, und seine große Stärke war dabei sein Stil: Goetz' Umgang mit Sprache ist einigermaßen anarchistisch. Ein Roman wollte dem 58-Jährigen in den vergangenen Jahren aber nicht unterlaufen, und so war der Betrieb auf die Veröffentlichung von "Johann Holtrop" sehr gespannt: Der neue Goetz erschien im September und fand beinah überall großen Anklang.

Goetz erzählt einen Wirtschaftsthriller, der vor dem Hintergrund des Schröder-Deutschlands und der Nullerjahre Aufstieg und Fall des Managers Johann Holtrop schildert. Der ist unschwer als Alter Ego des ehemaligen Bertelsmann-Managers Thomas Middelhoff zu erkennen.

Rainald Goetz Lesung aus "Johann Holtrop", heute, 20.00, Thalia Gaußstraße (S Altona, Bus 2), Gaußstraße 190. Tickets 20,-