Seit 2008 ist der Kunsthistoriker und Vor- und Frühgeschichtler Torkild Hinrichsen, 64, Direktor des Altonaer Museums.

Hamburger Abendblatt:

2010 haben viele Menschen für die Rettung Ihres Museums demonstriert. Sind aus Demonstranten Museumsbesucher geworden?

Torkild Hinrichsen:

Ja. Der gemeinsame Erfolg hat die Altonaer und Ottenser fest an "ihr" Museum gebunden. 2011 ist die Besucherzahl auf 63 000 gestiegen.

Wie hat der erfolgreiche Kampf gegen die Schließung Ihr Haus verändert?

Hinrichsen:

Der Kampf gegen die Schließung hat die Mitarbeiter zusammengeschweißt. Wir sind heute besser denn je aufgestellt.

Anfang des Jahres wird Ihr Haus nun doch geschlossen, allerdings aus baulichen Gründen und nur für vier Monate. Ging das nicht anders?

Hinrichsen:

Doch. Die andere Methode wäre eine wandernde Baustelle im Haus über eineinhalb bis zwei Jahre gewesen, mit unabsehbarem Schaden für die Attraktivität und die Sammlung und Beeinträchtigung von Besuchern und Personal. Und Eingangshalle und Laden bleiben ja offen.

Nächstes Jahr feiern Sie 150. Jubiläum. Was erwartet die Besucher?

Hinrichsen:

Eine festliche Wiedereröffnung nach der baulichen Ertüchtigung mit dem "Tag der offenen Tür" am 1. Mai. Das Festprogramm ist über das Jahr verteilt, es gibt Objektpräsentationen, Ausstellungen und Vorträge, viele Überraschungen sowie einen zentralen Festakt.

Hat das Altonaer Museum in der Stiftung Historische Museen Hamburg eine zukunftsfähige Position gefunden?

Hinrichsen:

Ja. Unsere seit 150 Jahren aufgebaute Sammlung ist auf den Menschen und seine Kulturspur in der Umwelt Norddeutschlands ausgerichtet. Diese bewährte Spezialität wird auch künftig als ein "Museum für Mensch und Umwelt" wichtigste Aufgabe und Alleinstellungsmerkmal in der Stiftung sein. (M.G.)