Hamburg. Wer heute um 20.15 Uhr das ZDF einschaltet, wird mit einer allerfeinsten Überraschung begrüßt. Einem Vorspann nämlich, der so farbenfroh, witzig und liebevoll gestaltet daherkommt, dass man gleich gute Laune bekommt. Das ist nicht die schlechteste Voraussetzung für den Film von Christoph Schnee (Regie) und David Ungureit (Buch), der im Komödiengewand daherkommt, aber ein ernstes Thema hat. "Der Klügere zieht aus" erzählt von einer Familie, die zerbricht, von Patchworkmodell, Kinderwunsch und den großen Wünschen ans Leben.

"Sie hat mich nicht rausgeschmissen, ich bin ausgezogen", sagt Peter (Matthias Koeberlin), der nach 17 Ehejahren neuerdings im Gartenhaus lebt, während seine Frau Nina (Julia Richter) ihrem neuen Freund Peters Bademantel fürs gemeinsame Frühstück leiht. "Ich bin immer noch Teil der Familie." Nein, ist er nicht mehr. Wie lang und steinig der Weg sein kann zwischen vorübergehender Trennung und der Einsicht, dass dieser Lebensabschnitt zu Ende ist, zeigt "Der Klügere zieht aus" auf humorvolle, aber niemals aufgesetzt lustige Weise. "Besitzansprüche sind für Spießer", sagt Peter einmal. In Wahrheit weiß er: Wer keine Besitzansprüche an bestimmte Menschen stellt, ist ziemlich einsam.

"Der Klügere zieht aus" heute 20.15 Uhr, ZDF