Der israelische Thriller “Policeman“ über eine Antiterror-Einheit ist zu vorhersehbar geraten

Durchtrainiert sind sie allesamt, die jungen Männer, die da zu Beginn als Gruppe eine bergige Strecke auf ihren Rennrädern bewältigen und sich dann, auf dem Gipfel angekommen, an der Schönheit ihres Heimatlandes berauschen. Sie alle sind Mitglieder einer israelischen Antiterror-Einheit, entwickeln untereinander mehr Nähe als zu ihren Frauen und sind auch bereit, für die Weiterexistenz der Gruppe illegale Wege zu beschreiten.

Solange der Film sich auf diese Männer konzentriert, überzeugt er als genau beobachtende Studie ihres Verhaltens. Allerdings führt er später noch eine Gruppe von Terroristen als Gegenpol ein. Das könnte ein Perspektivwechsel sein, der die bisherige Betrachtungsweise des Films zur Disposition stellt, doch in "Policeman" funktioniert das leider nicht.

Die Terroristen, deren kapitalismuskritische Zielsetzung man durchaus teilen könnte, werden von Anfang an als verzogene Sprösslinge reicher Eltern gekennzeichnet, deren Eintreten für die Armen wie die Kompensation ihres schlechten Gewissens wegen ihrer Herkunft wirkt. Nicht, dass es solche Menschen nicht gibt, die Geschichte des Linksterrorismus ist voll davon, aber als Gegenentwurf zu den Machoritualen der Polizisten funktioniert das kaum, macht diese im Gegenzug eher sympathischer.

So ist auch vorhersehbar, wer in der finalen Konfrontation die Oberhand behalten wird. Immerhin: Indem der Film hier weniger Gewicht auf den Schusswechsel als auf die Verhaltensweisen der Figuren legt, gewinnt er noch einmal eine gewisse Kraft.

Bewertung: annehmbar

"Policeman" Israel 2011, 105 Min., ab 16 Jahren, R: Nadav Lapid, D: Yiftach Klein, Tracy Abramovich, Ben Adam, täglich im 3001 (OmU); www.gmfilms.de