Das Netz ist ein düsterer, Furcht einflößender Ort. Dort lauern Psychopathen auf unbescholtene Menschen, um deren Leben zu zerstören. Und die Opfer können nichts dagegen tun. Diese These bildet trotz ihrer - freundlich formuliert - Angreifbarkeit die Basis für "Online - Meine Tochter in Gefahr" mit Annette Frier in der Hauptrolle.

Frier spielt Katja Waiser, Mutter der zwölfjährigen Jessy (Jamie Brick) und ist in völliger Auflösung begriffen, als der Film einsetzt: Sie sitzt in einer Zelle, die sich kein Folterknecht schöner hätte ausdenken können - dunkelgraue Wände, harsches Neonlicht, eine durchgelegene Pritsche -, ist blutverschmiert, schreit, heult, brüllt nach Hilfe. Ihre Tochter sei verschwunden.

Schuld daran ist natürlich das Internet. Dort chattet Jessy mit einer ominösen Online-Freundin namens "Chrissy", erzählt von den Problemen mit der anstehenden Scheidung der Eltern. Als die besorgte Mutter Jessy den Zugang zum Netz kappt, beginnt ein Unbekannter, Katjas Leben zu sabotieren. Auf einmal ist das Konto leer, der Job ist weg und die Freunde wenden sich ab. Wären da nicht der smarte Ermittler Marc Redel (Johannes Brandrup) und Jessys Mitschüler Lars (Damian Hardung), niemand würde Katja glauben, dass sie nicht mehr Herrin über ihr Leben ist.

Dass die plakative, einseitige Darstellung des Internets auch noch als "Highlight" des Sat.1-Thementages "Gefahr aus dem Netz" läuft, macht die Sache nicht gerade besser.

"Online - Meine Tochter in Gefahr" heute 20.15 Uhr, Sat.1