Ein Kommentar von Maike Schiller

Vor allem drei Summen nannte Gesa Engelschall, Geschäftsführerin der Hamburgischen Kulturstiftung, während des traditionellen Stiftermahls im Hamburger Rathaus. Zahlen, die eine Menge verdeutlichen über die Verbindung von Kultur und Geld in Hamburg. 14 000 Euro: Der von der Künstlersozialkasse ermittelte Durchschnittsverdienst eines Künstlers. Im Jahr, wohlgemerkt. (Und die Daniel Richters dieser Welt sind da schon eingepreist.) Die zweite ist die Summe der Förderanträge: Sie haben sich seit 2007 nahezu verdreifacht. Der Bedarf ist immens, siehe Summe Nr. 1. Die Folge: Förderwürdige Projekte müssen notgedrungen abgesagt werden.

Trotzdem - oder besser: genau deshalb - ist das Stiftermahl, in dem es darum geht, solvente Hamburger für die Kultur und natürlich für ein finanzielles Engagement zu begeistern, eine äußerst positive Veranstaltung. Gesa Engelschall gelingt es, mit Nachdruck, Charme und Unermüdlichkeit für die Sache zu werben. Sie lässt Dominique Horwitz singen und einen Beatboxer Lippenakrobatik vollführen, lässt auftischen und so exklusive Dinge versteigern wie ein Dinner auf der St.-Pauli-Theaterbühne. Um am Ende eine Zahl zu präsentieren, für die der Einsatz lohnt: Rund 140 000 Euro sind das starke Spendenergebnis des Abends. Von Hamburger Bürgern, für die Kultur ihrer Stadt. Keineswegs "nice to have" , sondern sehr nötig. Und nebenbei das klare Signal: Die Kultur ist vielen viel wert.