Der deutsche Mysterythriller, der auf dem gleichnamigen Roman von Sebastian Fitzek basiert ist gut gespielt und einigermaßen spannend

Die Ausgangssituation ist geradezu fantastisch: Wie kann ein zehnjähriger Junge sagen, er habe vor 15 Jahren mehrere Morde begangen? Nicht nur der prominente Strafverteidiger Robert Stern hält das für blanken Unsinn. Aber als der todkranke Simon ihn dorthin führt, wo seine damaligen Opfer liegen, nimmt er die Sache ernst. Zudem wird Stern von einem Unbekannten mit der Tötung seiner Ex-Frau bedroht, wenn er nicht innerhalb von 24 Stunden jenen Mann ausfindig macht, der seit Jahren Menschen ermordet - Männer, die, wie Sterns Recherchen ergeben, der Pädophilenszene zuzurechnen sind.

Dieser verschachtelte Plot basiert auf dem gleichnamigen Roman des Berliner Erfolgsautors Sebastian Fitzek. Spannung wird dabei durchaus erzeugt, auch wenn die nächtlichen Berliner Straßen überraschend menschenleer wirken. Offenbar wurde das Geld eher in die Gagen der US-Schauspieler Eric Roberts und Peter Greene gesteckt, die das Werk für den internationalen Markt tauglich machen sollen. Sie zeigen in der Regie von Zsolt Bács Präsenz, ebenso Ben Becker als Mann fürs Grobe, der sich, durchaus selbstironisch, vorstellt als "zweitklassigen Pornoproduzenten, der sich schon vor Jahren das Hirn weggekokst hat" und dank seiner Milieukenntnisse eine unverzichtbare Hilfe ist. Ob dagegen Dieter Hallervorden mit seinem Kurzauftritt als Fiesling sein Komödianten-Image ablegen kann, darf bezweifelt werden.

Wenn dieses Werk Filmgeschichte schreibt, dann durch seinen Nachspann, der mit einer Länge von 17 Minuten vielleicht für einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde reicht. Da werden unendlich viele Namen aufgelistet, offenbar die "Fans", denen vorher gedankt wurde. Ob die mit Crowdfunding zur Finanzierung dieses Films beigetragen und damit den Deutschen Filmförderfonds (der ebenfalls Geld beisteuerte) entlastet haben?

Bewertung: annehmbar

"Das Kind" Deutschland 2012, 117 Minuten, ab 16 Jahren R: Zsolt Bàcs; D: Eric Roberts, Sunny Mabry, Peter Greene, Ben Becker, Clemens Schick, Dieter Hallervorden, Dieter Landuris, täglich im Passage, UCI Mundsburg; www.daskind-film.de