“Die Wahrheit über Männer“ ist eine Komödie mit Charme und Ironie

Ob hier wirklich die Wahrheit über Männer erzählt wird, sei einmal dahingestellt. Dafür gibt es doch zu viele von der Sorte, und irgendwie sind sie ja auch doch zu unterschiedlich, als dass sie sich über einen Kamm scheren ließen. Das ändert aber nichts daran, dass die Selbstzweifel von Mads (Thure Lindhardt), der Hauptfigur dieses Films, dem ein oder anderen Mann bekannt vorkommen dürften.

Mads ist 30, Drehbuchautor, und als Script-Doktor fürs Fernsehen tätig. Mit Anfängen, Wendepunkten, Krisen und Auflösungen kennt er sich bestens aus, doch in seinem eigenen Leben ist nichts los. Zehn Jahre ist er schon mit Marie (Tuva Novotny) zusammen, nun verkündet sie bei der Wohnungseinweihung, dass sie schwanger sei. Auch das noch! Mads ergreift die Flucht, nimmt sich woanders ein Zimmer, werkelt an einer famosen Drehbuchidee und sucht nach der wahren Liebe. Vielleicht ist es ja die Mitschülerin, für die er damals so sehr schwärmte.

Im Gefolge von "Die Königin und der Leibarzt" kommt nun Nikolaj Arcels bereits 2010 entstandene Komödie in unsere Kinos. Witzig und ironisch spürt der Regisseur der vorgezogenen Midlife-Crisis eines Mannes nach, der verpassten Chancen (vor allem bei den Frauen) nachweint und sich beruflich keine Zufriedenheit gönnt. Wunschvisionen, aber auch Rückblenden in die Vergangenheit, gepaart mit Ausschnitten aus Filmen, zu denen Mads die Drehbücher schrieb, verleihen dem Film auf mehreren Erzählebenen Drive und Fantasie. Darüber hinaus spielt Arcel, der auch am Drehbuch mitschrieb, selbstironisch mit den strengen Regeln des Script-Schreibens, um sie dann ordentlich gegen den Strich zu bürsten. Und so liegt der Gedanke nah, dass Arcel sich hier auch selbst auf die Schippe nimmt.

++++- "Die Wahrheit über Männer" Dänemark 2010, 91 Minuten, ab 12 Jahren, R: Nikolaj Arcel, D: Thure Lindhardt, Tuva Novotny, Mo-Mi im Passage; www.diewahrheitübermänner-film.de