Hamburg. Mit neuen Serien ist das so eine Sache. Wer sich in den vergangenen Jahren Staffel um Staffel bereits mit diversen Charakteren der Fernsehunterhaltung vertraut gemacht hat, der meint bei der allerersten Folge eines Formates mitunter Altvertrautes zu entdecken. Im Fall von "King" ist das so. Macht aber nichts. Lieblingsessen neu kombiniert schmeckt schließlich auch gut.

Bei der kanadischen Krimiserie, die morgen bei Vox anläuft, gestaltet sich die Zutatenliste wie folgt: Man nehme eine gehörige Portion "Sex And The City" und mische sie mit viel "CSI". Denn nicht umsonst bewirbt der Sender "King" mit dem Slogan "Sie liebt Fashion and Victims". Bei Ermittlerin Jessica King (Amy Price-Francis), die einen Posten als Chefin der Major Task Force bei der Polizei in Toronto erhält, sind die Sprüche mindestens so spitz wie ihre Schuhe. Während sie ein entführtes Mädchen sucht, versucht sie nebenbei von ihrem (dritten) Ehemann schwanger zu werden. Die Protagonistin ist nicht so verbittert wie die Gerichtsmedizinerin aus "Crossing Jordan", aber ähnlich tough. Vor allem wenn sie sich der Attacken (und Anmache) ihres Kollegen erwehrt.

Beim Geplänkel des Teams kommt eine ordentliche Prise "The Office" hinzu, garniert mit einem Quäntchen "Ally McBeal" (es gibt eine improvisierte Unisex-Toilette, da das Frauenklo kaputt ist). Getragen wird "King" definitiv von der Hauptdarstellerin Amy Price-Francis, die flott von zynisch zu warmherzig zu analytisch zu humorvoll wechseln kann und somit eine komplexe, glaubhafte Frauenfigur verkörpert.

"King" Mi 21.15 Uhr, Vox