Hamburg. Auch bei der Verleihung des diesjährigen Pegasus-Preises von ExxonMobil bewies die Hamburger Kammeroper mit ihrem Programm, dass sie diese Auszeichnung verdient hat. Charmant choreografiert wechselten kurze Opernszenen mit Lesungen. Eine Arie aus "Der Bajazzo" von Ruggero Leoncavallo etwa weckte Lust auf die beginnende Spielzeit. Und was hat eigentlich Schiller über das berühmte geflügelte Pferd, das der Auszeichnung den Namen gab, geschrieben? Den Gästen der feierlichen Preisverleihung gefiel's. Hausherr Uwe Deeken, der das Haus 1996 eröffnete, freute sich über 35 000 Euro Preisgeld, das in eine Neuproduktion fließen soll.

Kultursenatorin Barbara Kisseler lobte das gesamte Team der Kammeroper und nannte Deeken den "Daniel Düsentrieb der Hamburger Theaterwelt". Er habe seine Kindheit in die Tasche gesteckt und beschlossen als Theaterleiter weiterzumachen. "Dies ist ein Haus für Neugierige, für Opernkenner, für Menschen, die sich künstlerisch und kulinarisch verwöhnen lassen möchten." Deeken lasse sich nicht beirren, sondern riskiere viel, vor allem mit den beiden Opernraritäten "Der Vampyr" und "König Theodor in Venedig" in der vergangenen Spielzeit, lobte auch die Journalistin Monika Nellissen in ihrer Laudatio für die siebenköpfige Jury. Die Familie bringe unbekannte Werke der Opernliteratur, sorgfältig bearbeitet und ins Deutsche übertragen in künstlerisch herausragender Weise mit bis zu sechs Sängern und arrangiert für ein maximal siebenköpfiges Orchester auf die Bühne ihres Schmuckkästchens. ExxonMobil vergib den Pegasus-Preis seit 1999 an ein Hamburger Privattheater für die vergangene Spielzeit.