Bernstein ist gar kein Stein, sondern ausgehärtetes fossiles Harz, das von unterschiedlichen Bäumen stammt und im Baltikum zwischen 35 und 50 Millionen Jahre alt ist. Es gibt Bernstein in vielen Regionen der Welt, oft wird er nach Herkunft differenziert.

Als Schmuckstein verwendet wird bei uns am häufigsten der sogenannte Baltische Bernstein, der im östlichen Ostseeraum, am häufigsten auf der Halbinsel Samland im Gebiet von Kaliningrad gefunden wird. Gefunden heißt entweder: am Strand gesammelt, im Meer gefischt oder aus der Erde geholt. Durch tektonische Verschiebungen sind Ablagerungen baltischen Bernsteins auch in andere europäische Regionen gelangt, sodass Bernstein auch an der deutschen Ostseeküste, an der Nordsee und sogar bis in die Mittelgebirge gefunden werden kann. Das größte jemals gefundene Bernsteinstück kam 1991 in Indonesien ans Tageslicht; es wog 68 Kilogramm.

Die Harztropfen haben häufig Insekten und Pflanzenteile eingeschlossen; Bernstein ist deshalb auch so etwas wie ein biologisches Vorzeit-Museum. Die Hoffnung aber, Erbgut dieser Inklusen reaktivieren zu können, um etwa aus dem Blut einer in Bernstein gefangenen Mücke einen Dinosaurier wiedererstehen zu lassen, gilt als völlig unrealistisch.