Mit einer Achterbahnfahrt vergleicht Christiane Leiste, die scheidende Leiterin der Hamburger Klangwerktage, das Hören neuer und neuester Musik, und das ist ein schönes Bild. Denn es umfasst zugleich die Überraschungen, den Nervenkitzel, den Rausch und auch mögliche mulmige Gefühle, die die ungewohnten Klänge bei Hörern auslösen können.

Diesmal gilt das besondere Augenmerk der Mikrotonalität. Denn dass die Welt aus Klang nur aus zwölf gleich weit voneinander entfernten Tönen bestünde, die sich ein paar Mal im Oktavabstand wiederholen, bis das Klavier an beiden Seiten zu Ende ist: Das wäre eine arg verkürzte Vorstellung über Ordnungsprinzipien der Musik. Jeder Ton ist viele Töne, und das kleinste Intervall ist nicht die kleine Sekunde. Zweiter, dazu bestens passender Schwerpunkt: György Ligeti, der lange in Hamburg Komposition unterrichtete, sowie seine Schüler und Enkelschüler.

Hamburger Klangwerktage, Do 11.10., 17.00 (Eröffnung) bis Sa 13.10., Kampnagel (Bus 172, 173) Jarrestraße 20, Karten zu 15,-/erm. 8,-, Festivalpass zu 30,-/erm. 15,- unter T. 27 09 49 49