Der Animationsfilm “Die Abenteuer der kleinen Giraffe Zarafa“ ist für Kinder und Erwachsene gleichermaßen Vergnügen und Bereicherung.

Ein Versprechen muss man halten. Das ist die felsenfeste Überzeugung des kleinen Maki. Der afrikanische Junge, dessen Dorf niedergebrannt wurde, befindet sich in der Gewalt von Sklavenhändlern, die ihn und andere Kinder als Dienstboten nach Paris verkaufen wollen. Zwar ist es ihm gelungen, sich seiner Ketten zu entledigen und zu entfliehen, doch an einer Oase holt ihn der skrupellose Chef der Sklavenhändler ein. Als Retter in der Not taucht ein Beduine auf, der Maki sowie die junge Giraffe, die in seiner Sprache Zarafa heißt, vor dem Tod bewahrt. "Die Abenteuer der kleinen Giraffe Zarafa" beginnen, die Reise führt bis nach Paris.

An spannenden Geschehnissen herrscht kein Mangel in diesem Zeichentrickfilm und doch ist seine Erzählweise von einer wunderbaren Gelassenheit geprägt. In der ersten Hälfte, bei der Durchquerung der Wüste und einer Ballonfahrt über die Alpen, dominieren Bilder der Natur, eingefangen in majestätischen Totalen. Die kräftigen Farben, die die afrikanische Landschaft prägen, weichen der weißen Kälte des Schnees, mit dem die Protagonisten nach ihrer Notlandung in den Alpen zu kämpfen haben, und den gedeckten Farbtönen, die die Paris-Sequenzen prägen. Zwar spielt der Film zu Beginn des 19. Jahrhunderts, aber seine Parallelen zur Gegenwart sind unübersehbar. Für Kinder und Erwachsene gleichermaßen ein Vergnügen und eine intellektuelle Bereicherung.

Bewertung: empfehlenswert

"Die Abenteuer der kleinen Giraffe Zarafa" F 2012, 78 Min., o. A.; R: Rémi Bezancon und Jean-Christophe Lie, täglich im Abaton, Zeise; www.zarafa-derfilm.de