Hamburg. Joachim Meyerhoff, Maria Happel, Michael Maertens, Nicholas Ofczarek, Sven-Eric Bechtolf - es war ein regelrechtes Gipfeltreffen der Rampensäue, dieses "Was ihr wollt"-Gastspiel des Wiener Burgtheaters. Gleich zwei Abende hintereinander gastierte die Inszenierung von Matthias Hartmann beim Hamburger Theaterfestival in der ausverkauften Hamburgischen Staatsoper, jeweils annähernd vier Stunden (inklusive Pause) überbot sich das hochkarätige Ensemble selbst in ausgelassener Narretei.

Das Publikum dankte mit tosendem Applaus für eine Shakespeare-Komödie, die sich hier vor allem als eine Mischung aus Slapstick, Kalauern und breit ausgespielter Brachialkomik präsentierte. Schön die geradezu altmodischen Bühnengags: Wer sich nicht rührt und die Augen zukneift, bleibt für den anderen unsichtbar. Seh ich dich nicht, siehst du mich nicht, ein Kinderspiel, ein Zeichenspiel. Hartmann lässt seine Schauspieler laufen, lässt sie durchdrehen, dies ist wahrlich Schauspielertheater, kein Regietheater. Manchmal wäre ein beherztes Eingreifen vielleicht nicht ganz verkehrt gewesen. Trotzdem: eine echte Wonne, diesen Rampensäuen bei ihrer Arbeit, ihrem Spiel zuzusehen.