Das Phänomen Martin Suter lässt sich so auf den Punkt bringen: Alles, was der Schweizer Schriftsteller zu Papier bringt, landet auf den Bestsellerlisten. Sein neuer Roman "Die Zeit, die Zeit" (Diogenes) ist Liebesgeschichte, Zeitreiseroman und Was-wäre-wenn-Utopie in einem, gewohnt schnörkellos und temporeich geschrieben. Zwei Nachbarn, beide Witwer, stehen jeden Tag trostlos an ihren Fenstern. Der eine will seine vor 20 Jahren gestorbene Ehefrau ins Leben zurückholen, der andere, dessen Frau vor der Haustür erschossen wurde, soll ihm helfen. "Wenn man älter wird, wird man sich der Zeit immer bewusster. Weil sie einem langsam ausgeht. Und weil man immer mehr Vergangenheit und immer weniger Zukunft hat", sagt Suter, der beweist, wie man den Leser mit einer augenscheinlich verrückten Idee fesseln kann.