Es sind brutale, desillusionierende Familiengeschichten, die Don Winslow in "Kings of Cool" (Suhrkamp) zu einem gewaltigen Roman bündelt. Der Ort der Geschichte ist Kalifornien, den zeitlichen Bogen spannt Winslow, 58, von den seligen Hippie-Sixties bis in die heutige Zeit. Seine Protagonisten sind drei junge Leute, die mit Marihuana dealen und sich wie Helden fühlen, bis mexikanische Dealerbanden das Geschäft an sich zu reißen suchen. Rasant breitet Winslow die Geschichte aus, mit harter Syntax, plötzlichen Perspektivwechseln, filmischen Schnitten. Der Roman ist ein klagender, zynischer, brillanter Rap über den amerikanischen Albtraum.

"Kings of Cool" ist der beste Kriminalroman dieses Jahres. Am 2. November liest Winslow daraus beim Hamburger Krimifestival auf Kampnagel.