Hamburg. "Ich bin über diese Geschichte völlig erschüttert. Dieses Thema schläft vor sich hin." Mit dieser Aussage dementierte Kunsthaus-Direktor Claus Mewes am Freitag spekulative Medienberichte u. a. in der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) über ein Kunsthallen-Ensemble, das der US-Maler Frank Stella entworfen habe und der Hamburger Medienunternehmer Frank Otto finanzieren wollen würde. Mewes war in diesem Zusammenhang als Organisator genannt worden. Als Gegenleistung für dieses Gebäude solle die Stadt Hamburg ein Grundstück in zentraler Lage - möglicherweise in Planten un Blomen - kostenlos zur Verfügung stellen, hieß es.

Zuletzt habe es 2006 konkrete Gespräche über diese Idee gegeben, erklärte Mewes. Einige Jahre später habe man die Überlegungen auch in der Kulturbehörde vorgestellt. Seitdem sei in diesem Zusammenhang nichts mehr passiert - bis auf eine vage Erwähnung dieses Wunschdenkens während eines Treffens von Kulturschaffenden in Berlin, bei dem Mewes die Arbeit des Hamburger Kunsthauses vorstellte. Auch die jetzige Kultursenatorin Barbara Kisseler habe man deswegen nicht gesprochen. Es gibt auch keine Anfrage bei der Stadt zur Überlassung eines Grundstücks. Im SZ-Artikel ist von 75 Millionen Euro die Rede, die das Ganze kosten solle. Dazu sagte Mewes, woher diese Zahl komme, sei ihm unklar.

Bei der Stella-Vision geht es um ein Architekturprojekt, das nicht etwa für Hamburg maßgeschneidert worden wäre, sondern von ihm Anfang der 1990er-Jahre als Kunsthalle für Dresden entwickelt wurde. Stella hatte einen Komplex aus mehreren Pavillons entworfen, die in der Nähe des barocken Zwingers entstanden wären. Gegner dieser Idee waren damals über die "Napfkuchen-Architektur" des Ensembles entsetzt, das ambitionierte Projekt scheiterte nicht zuletzt auch an der unsicheren Finanzierung.