Im August hat sie mitgeholfen, ist tagsüber ins Völkerkundemuseum gegangen, um ihre aus Neuseeland eingeflogenen Landsleute bei der Restaurierung des Maori-Hauses zu unterstützen. Abends stand Toni Ann Stewart, 41, dann wieder auf der Bühne im Hafen, wo sie beim "König der Löwen" die Hyäne Shenzi spielt. Die Doppelbelastung hat sich gelohnt. Am Sonntag wird das Maori-Haus feierlich neu eingeweiht.

Die Künstlerin ist eine von acht Maori, die in Hamburg leben. Sie stammt aus Gisborne von der Nordinsel, ging dort zur Schule und lernte Bürokauffrau. Abends tingelte sie als Sängerin mit Bands durch Klubs und Kneipen. 2004 setzte sie sich bei einem Casting durch und sang in Musicals erst in Sydney, Melbourne und später auch in Shanghai. Seit 2007 ist sie abends in Hamburg die böse Shenzi, eine Rolle, die sie mag, weil sie so frech und gemein sein kann, wie sie das im richtigen Leben niemals sein würde.

"Als alleinerziehende Mutter lebt es sich in Hamburg sehr gut", sagt Steward, deren 17-jährige Tochter Horowai schon perfekt Deutsch spricht. Dass sie auch am Sonntag zur Einweihung des Hauses Rauru singen wird, ist für die Neuseeländerin selbstverständlich. "Für mich und die anderen Maori ist dieses Haus ein Stück Heimat."