Auch, wenn man sich zum Song „Festhalten” ganz hervorragend loslassen kann, vereint das Konzert von Alin Coen und Naima Husseini.

Hamburg. Sie wisse von mindestens vier Paaren, denen ihr Song "Festhalten" den Soundtrack zur Trennung geliefert habe, erzählt Alin Coen beim Konzert im ausverkauften Uebel & Gefährlich, das sie gemeinsam mit Singer-Songwriterin Naima Husseini bestreitet. Bei Textzeilen wie "Ich halte dich fest, doch ich bleibe kühl" oder "So wie es ist, gefällt es mir nicht" eigentlich auch naheliegend.

Ob es sich bei den Beste-Freundinnen-Paaren, die das Publikum dominieren, also um Trennungshälften handelt? Ob die wenigen Männer vor Ort besonders sensibel oder notgedrungen mitgekommen sind? Keine Ahnung. Auf jeden Fall erleben auch sie ein schönes Doppelkonzert mit Wohnzimmer-Atmosphäre, zu der Coens niedliche kleine Nichten auf dem Bühnensofa ganz ungewollt ihren Teil beitragen. Ein paar neue Songs gibt es von Naima Husseini und Alin Coen zu hören, manchmal singen sie auch zusammen, etwa eine Coverversion von Ane Bruns "Do You Remember", und heben sich den Knalleffekt für den Schluss des mehr als zweistündigen Abends auf: Mit Heavy-Metal-artigem Gebrüll und Instrumentengedresche setzen sie ein Wir-können-auch-anders-Ausrufezeichen, das im sichtbaren Spaß alle vereint. Und gerade nicht trennt.