ZDFneo zeigt die Dokuserie “Junior Docs“, die statt einer Aneinanderreihung von Notfällen lieber den echten Klinikalltag zeigen will.

Hamburg. Die Faszination der Fernsehmacher für weiße Kittel, Skalpelle und Doktortitel ist ungebrochen. Anders als in der Postannahmestelle verspricht der Arbeitsalltag von Ärzten Mund-zu-Mund-Beatmung in der Notaufnahme und jede Menge Sex in der Wäschekammer. Ganz so wild geht es dann aber doch nicht zu in der neuen zehnteiligen Dokuserie "Junior Docs", die der Spartensender fürs junge Publikum, ZDFneo, von heute an in Doppelfolgen ausstrahlt. Aber auch bei den acht Assistenzärztinnen und -ärzten, die im Serienzentrum stehen, wird geliebt, gelitten, geackert. Gedreht wurden die Folgen komplett in Hamburg, in den Kliniken in Barmbek, Altona und St. Georg.

Nun kann man einer Dokuserie, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, ungeschönten Klinikalltag hautnah an der Realität zu zeigen, schwerlich vorwerfen, dass sich die Ereignisse reichlich zäh ausnehmen. Aber es ist tatsächlich nur mäßig aufregend anzusehen, wie ein Tapeverband um zwei gebrochene Zehen geklebt oder dem Patienten mit schwitzigen Händen die Spritze gesetzt wird. Die Assistenzärzte in der Notaufnahme, Gynäkologie und Urologie sind ein grundsympathischer Haufen, mit dem man sicher prima ein Bier nach Feierabend trinken kann - auch so eine Szene, die hübsch aussieht wie ein Werbetrailer, aber noch lange kein Grund ist, den Fernseher anzustellen. Was bei "Junior Docs" wirklich nervt, ist der penetrante Kommentar aus dem Off ("Eine echte Punktlandung"). Dann doch lieber in aller Stille Kittel und Röntgenbilder bewundern.

"Junior Docs" heute, 20.15 Uhr, ZDFneo