Neben der Spur ist Matthias Egersdörfer mit “Carmen“ im Polittbüro

Er hat in der Stadt seine Spuren hinterlassen, seit er im Januar 2007 beim Hamburger Comedy-Pokal erstmals hiesige Bühnen betrat - und den Cup der guten Hoffnung sogleich gewann. Matthias Egersdörfer war und ist ein Aufreger. Mit seiner grantelnden, oft auch cholerischen Art kann er aus banalen Sachverhalten große Satire gewinnen. Dieser Franke ist so frei, seinen Dialekt zu pflegen und damit vor fast nichts zurückzuschrecken. Als Frontmann der in die Jahre gekommenen Boygroup Fast zu Fürth hat er es zudem verstanden, "schlimme Comedy mit lustiger Musik" zu verbinden.

Mit seinem neuen Projekt geht der Nürnberger Kunstakademie-Meisterschüler des zeitgenössischen Malers Peter Angermann einen theatralischen Schritt weiter: Tabus überschreitend, tauchen Egersdörfer, seine Lebensabschnittsgefährtin Carmen (Claudia Schulz) und ihr schwuler Nachbar Rene Eichhorn (Andy Maurice Mueller) tief in menschliche Abgründe hinab, um dort in seelischen Grausamkeiten zu baden. Ob abartig oder großartig - gleichgültig dürfte das keinen im Saal des Polittbüros lassen ...

"Carmen ... oder: Die Würde des Menschen ist ein Scheißdreck!" So 30.9., 20.00, Polittbüro (U/S Hbf.), Steindamm 45, Karten zu 15,-/erm. 10,- unter T. 28 05 54 67; www.egers.de