Der Debüt-Film von Regisseur Jan Zabeil, das sich um einen namenlosen Deutschen in Afrika dreht, ist so bildgewaltig wie meditativ.

Fern der Heimat bewegt sich der junge Deutsche, der den ganzen Film über namenlos bleibt. In einem afrikanischen Flussdelta lässt er seinen Wagen stehen und vertraut sich einem Einheimischen an, der ihn auf seinem Kanu mitnimmt. Am abendlichen Lagerfeuer kommt es zu einer rudimentären Verständigung, der Deutsche antwortet auf die Frage, was er daheim mache, er sei Schauspieler - und versucht zu erklären, was das überhaupt ist.

Am nächsten Morgen ist der Fischer plötzlich tot und der Fremde auf sich selbst gestellt. Schon vorher hatte sein Blick etwas Geistesabwesendes, als wisse er nicht, wo er sei und wie es mit ihm weitergehen solle. Jetzt wickelt er den Leichnam in eine blaue Plane ein und steuert das Kanu eigenhändig weiter. Geradezu märchenhaft wirkt es, als er schließlich an Land geht und ein Dorf findet. Seine Frage nach einem Telefon und die Bitte nach einer Verständigung auf Englisch bleiben jedoch erst einmal unerhört. Bis sich dann herausstellt, dass der alte Mann aus diesem Dorf kam und sein Sohn sich aufmacht, dessen - unterwegs über Bord gegangenen - Leichnam zu bergen.

Das Filmdebüt von Jan Zabeil, das dieser zusammen mit seinem Hauptdarsteller Alexander Fehling entwickelt hat, ist eine eindrucksvolle Mischung aus dokumentarischen und fiktiven Elementen geworden, ein meditativer Film, offen für Interpretationen, aber immer bildgewaltig.

Bewertung: empfehlenswert

"Der Fluss war einst ein Mensch" D 2011, 83 Min., ab 6 Jahren, R: Jan Zabeil, D: Alexander Fehling, täglich im Zeise; www.filmgalerie451.de