Hamburg. Es kommt nicht allzu oft vor, dass Zuschauer einem Kleinkünstler stehend applaudieren. Bei Detlef Wutschik wurde am späten Sonntag eine Ausnahme gemacht. Der Hamburger Kabarettist und Puppenspieler, der mit seiner Klappmaulpuppe Werner Momsen dank der Präsenz im NDR seinen späten Durchbruch erlebt hat, feierte mit Künstlerfreunden im Lustspielhaus sein 25. Bühnenjubiläum.

Zusammen gestalteten sie einen besonderen Kleinkunstabend, an dem sich Wutschiks Bandbreite und Entwicklung aus 25 Jahren sowie seine Kollegialität in einer zweieinhalbstündigen Gala zeigte. Sein musikalischer Begleiter Matthias Brodowy moderierte als "Vertreter für gehobenen Blödsinn" gekonnt, nicht ohne sich auf amüsante Weise mit Momsen und dessen "Hintermann" Wutschik zu zoffen. Auszüge aus ihrer "Bert Engel Show" (mit dem gleichnamigen 100 Jahre alten Entertainer als Puppe), Szenen aus dem Kindertheater "Der kleine König Dezember" und Songs op Platt sprachen alle an. Improspieler Rolf Claussen und Kleinkunst-Rock-'n'-Roller Michael Krebs würdigten Wutschik mit spontan komponierten Liedern. "25 Jahre sind erst der Anfang des Ganzen, Detlef lass noch lang die Puppen tanzen", reimte Krebs. Das traf es.