Bei “Stücke schießen 2012“ wetteifern Quereinsteiger in Sachen Theater um eine Inszenierung

Logensaal. In der musikalischen Komödie mit dem rätselhaften Titel "No Coffee in the Desert" von Chris Hohenester und Philipp F. Kölmel verliebt sich eine gefrustete Hausfrau in einen Aushilfskassierer. Klingt eher lustig als geheimnisvoll. Auf die Suche nach dem "Glück" machen sich ebenfalls ein Mädchen in Janine Schreibers gleichnamigem Stück und fünf Terroristen in der Farce "Die Richtigen" von Sven J. Olsson. Beim Bewerbungsverfahren geht es um einen zukunftssicheren Arbeitsplatz als Attentäter.

Heiter bis sarkastisch und auch gern etwas musikalisch will es offenbar das auf leichtere Unterhaltung geeichte Publikum im Logensaal. Es hat an drei vorangegangenen Abenden unter neun unaufgeführten Texten die Sieger gewählt, die zum Finale antreten. Und wieder genießen die Zuschauer bei den von Organisator und Regisseur Peter Dorsch eingerichteten szenischen Lesungen mit Schauspielern das Wahlrecht. Sie küren das Stück, das im April 2013 im Lichthof in Dorschs Inszenierung uraufgeführt wird.

Er veranstaltet mit Dilara Schroeder zum vierten Mal "Stücke schießen" und traf unter 50 Bewerbern eine Vorauswahl. "Einzige Kriterien waren: kein Monolog und 60 Minuten Dauer", sagt Dorsch. Denn er will mit dem "Nachwuchswettbewerb" eine Plattform schaffen, die Dramatikern weder Raster noch Themen auferlegt. "Es kann uns der Literaturstudent ebenso ein Stück schicken, wie ein 50-jähriger Jurist seinen Erstling oder ein Autor, der seit zehn Jahren einen Text in der Schublade liegen hat." Peter Dorsch setzt auf Autoren aus anderen Nischen. "Die sitzen nicht im Elfenbeinturm und haben andere Blickwinkel."

Finale "Stücke schießen" heute, 19.30, Logensaal in den Kammerspielen (U Hallerstr.), Hartungstr. 9-11, Karten 10,- ,erm. 8,- bei allen Vvk. und Ak.