Der Schauspieler und Sänger Gustav Peter Wöhler lebt in Hamburg

Es ist immer so eine Sache mit der Lieblingsplatte. Ich hab da so viele im Kopf und denke dann, wenn ich die jetzt nehme, dann fällt mir glatt am nächsten Tag eine andere wieder ein. Aber schließlich bin ich ganz tief in mein Unterbewusstes gegangen, und da tauchte sie dann wieder auf, diese Platte, mit der ich so viel Zeit verbracht habe, diese Platte der Träume, Ängste und Sehnsüchte: "The Lamb Lies Down On Broadway" von Genesis, die letzte mit Peter Gabriel als Sänger.

Ich habe sie immer mit Kopfhörer gehört, denn sie musste laut abgespielt werden, und das ging 1974 anders nicht, in meiner ersten kleinen Wohnung in Herford.

Es war immer wieder eine neue Reise durch den Kosmos von R-A-E-L, dem Protagonisten dieses Konzeptalbums. Ich hab nicht alles verstanden und verstehe es zum Teil noch heute nicht, aber jedes Mal, wenn ich diese Scheibe wieder auflege, geht es mir wie damals vor 38 Jahren. Ich tauche ein und bin in einer anderen Welt, dank der großartigen Kompositionen von Genesis und dem bis heute unerreichten Gesang von Peter Gabriel.

Songs wie "Cuckoo Cocoon", "Counting Out Time", "Carpet Crawlers" oder "Lilywhite Lilith" wechseln ab mit Soundgebilden wie "In the Cage", "The Grand Parade Of Lifeless Packaging" oder "The Lamia". Keiner dieser Songs wurde ein Hit, aber alle bleiben in mir verhaftet und spiegeln eine faszinierende und spannende Zeit meines Lebens.