Zwei Harbour-Front-Festival-Abende widmen sich dem Arabischen Frühling

Hamburg. Auch wenn der Arabische Frühling seit vergangenem Jahr immer wieder in deutschen Wohnzimmern zu sehen ist, wenn die Flimmerkiste läuft: Wir wissen weniger von der neuen morgenländischen Gesellschaft, als wir denken. Wie ist sie beschaffen? Ist sie so frei wie unsere, will sie das überhaupt sein? Welche Rolle spielt die Religion? Welche die Literatur, welche die Künste?

Die Reihe "Stimmen der Freiheit" widmet sich auf dem Harbour Front Literaturfestival in diesem Jahr dem Aufbruch in den arabischen Ländern. Als Arbeitsgrundlage gilt ein Satz von Anita Djafari, die bei litprom arbeitet, der Gesellschaft zur Literaturförderung: Die Literatur, sagt sie, sei "der Seismograf für die freiheitliche Entwicklung in der arabischen Welt".

In zwei Veranstaltungen, die einer Kooperation von Harbour-Front-Festival, Hamburger Abendblatt, litprom und Human Rights Watch entspringen, spüren diejenigen, die es wissen müssen, den Veränderungen und neuen (?) Verhältnissen in ihrer Heimat nach. Zum Beispiel der Schriftsteller Alaa Khaled, der aus Alexandria stammt, oder die Syrerin Rosa Yassin Hassan, die Romane schreibt und Journalistin ist. Sihem Bensedrine ist Tunesierin, der Lyriker Ali al-Jallawi kommt aus Bahrain: Sie alle beleuchten die Gegenwart aus verschiedenen Perspektiven - und sie alle sehen sich nun auch konfrontiert mit den neuesten Entwicklungen in der arabischen Welt, wo seit dieser Woche westliche Botschaften angegriffen werden. Moderatoren sind die Übersetzerin Leila Chammaa, Abendblatt-Redakteur Hans-Jürgen Fink und die "Stern"-Journalisten Larissa Bender und Peter Meroth.

Der erste "Stimmen der Freiheit"-Abend (mit Alaa Khaled und Rosa Yassin Hassan) findet am 16.9. um 20 Uhr statt, der zweite (mit Sihem Bensedrine und Ali al-Jallawi) am 17.9. um 20 Uhr. Ort: Gruner+Jahr-Pressehaus am Baumwall