Für Hamburg Flagge gezeigt hat er schon als Kind. Damals, als er im "Zwangsexil" in Dortmund-Aplerbeck und Essen-Rüttenscheid wohnte, weil sein Vater dort gearbeitet hat. "Als Siebenjähriger habe ich die Hamburg-Fahne aus dem Fenster gehängt - und dafür von den anderen Jungs immer Prügel bekommen", erzählt Stephan von Löwis of Menar schmunzelnd. In diesem Jahr ist der Hamburger, dessen Nachnamenszusatz auf seine schottischen Vorfahren hinweist, 60 geworden.

In seiner Geburtsstadt hält er seit 1988 die Fahne der Kinderkultur hoch - als hauptamtlicher Geschäftsführer des Vereins KinderKinder und Organisator des Weltkinderfestes an diesem Sonntag. In den 70er-Jahren, nach seinem 2. Staatsexamen in Englisch und Geschichte, hatte Hamburg keine Lehrerstelle für ihn. Doch mit Festivals wie "KinderKinder", "laut und luise" und bis zu 90 Veranstaltungen im Jahr hat der Hobby-Saxofonist vermutlich mehr für die Stadt geleistet, als er es je in der Schule hätte tun können. Seine Frau hilft nach ihrer Pensionierung als Lehrerin auch bei KinderKinder mit.

Dass einer, der schon zur erweiterten Zielgruppe des Weltkinderfests zählt, am Sonntag nicht dabei ist, kann von Löwis verschmerzen. Sein eineinhalbjähriger Enkel Bob lebt mit den Eltern in London. Trubel und Freude mit kleinen Kindern hat der Macher hier auch so genug.