Linksrechts. Das Thema Selbstinszenierung und -entblößung ist nicht nur ehemaligen Präsidentengattinnen vorbehalten. Das Mitteilungsbedürfnis von Usern, Followern und "Freunden" in Posts und Nachrichten hat in Foren, Chats und sozialen Netzwerken ungeahnte Dimensionen erreicht. Die oft emotionalen Eindrücke sind oft für den Moment bestimmt, im Netz anschließend aber ewig einsehbar. Ebenso Party- und Urlaubsbilder.

Die Hamburger Fotokünstlerin Lena Oehmsen hat dieser zur Schau gestellte persönlich motivierte Informationsüberfluss inspiriert. "Ordnung im Nichts", nennt die 29-Jährige ihre neue Ausstellung im Raum Linksrechts am Rande des Gängeviertels. Unter dem Titel "Wandglück" fokussiert Oehmsen, die an der Ryerson University in Toronto (Kanada) Fotografie studiert hat, einerseits den Blick auf traditionelle Familienfotos. Zum anderen reduziert sie Porträts aus sozialen Netzwerken zu anonymen Schatten mit stets gleichen Posen und Gesten.

"Ordnung im Nichts" Vernissage heute, 19.00, dann 15.-23.9., Do-So, jew. 15.00-18.00 und n. V., Raum Linksrechts (U Gänsemarkt), Valentinskamp 37; www.lenaoehmsen.com