Hamburg. Im Prozess gegen die ehemalige NDR-Fernsehspielchefin Doris Heinze, der Betrug und Untreue zur Last gelegt werden, hat die Mitangeklagte TV-Produzentin Heike Richter-Karst eingeräumt, unter dem Pseudonym "Markus Benz" die Folge "Licht aus" der TV-Reihe "Polizeiruf 110" geschrieben zu haben. Die Folge wurde nie produziert. Dennoch kassierte Richter-Karst ein fünfstelliges Honorar von der Produktionsgesellschaft AllMedia. In ihrer Eigenschaft als Produzentin hatte sie die Anweisung der Summe zuvor als sachlich korrekt abgezeichnet. Die Gesellschafter der Produktionsfirma hatte sie über die wahre Identität von "Markus Benz" nicht unterrichtet. Richter-Karst gab auch zu, gewusst zu haben, dass hinter den Pseudonymen "Marie Funder" und "Niklas Becker" Heinze und ihr Mann Claus Strobel steckten. Sie habe aber nicht gewusst, dass Heinze mit diesen Pseudonymen Richtlinien des NDR umging, die es ihr untersagten, als Redakteurin ein volles Autorenhonorar zu erhalten und ihren Mann zu beschäftigen.