Literaturhaus. Nur drei Bücher und ihre Fortsetzungen standen zwischen August 2011 und Juli dieses Jahres hierzulande auf der Top-Ten-Liste unter den Kinder- und Jugendbüchern: "Eragon", "Die Tribute von Panem" und "Gregs Tagebuch". Zwar ist der Anteil junger Literatur am Gesamtumsatz des deutschen Buchhandels auf 17,4 Prozent gestiegen, häufig kommen Kinder- und Jugendbücher aber noch zu kurz - auch in der Literaturkritik.

Ein Mann und eine Frau vom Fach wollen das ändern. Tilman Spreckelsen, Redakteur der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sowie Kinder- und Jugendbuchverantwortlicher der "FAZ", hat mit Christine Knödler deshalb eine neue Reihe ins Leben gerufen. Die Autorin, Lektorin und Kritikerin der "Süddeutschen Zeitung" debattiert mit ihrem Kollegen und einer dritten Person im Hamburger Literaturhaus unter dem Titel "Spreckelsen & Knödler & 1 Gast" regelmäßig über fünf Neuerscheinungen. Ihre Lesetipps sollten Gewicht haben.

Für die zweite Folge heute Abend haben die beiden Journalisten mit Felicitas Hoppe die diesjährige Georg-Büchner-Preisträgerin gewinnen können. Zum Werk der Schriftstellerin zählen das autobiografische Romanverwirrspiel "Hoppe" und die nicht nur für Jugendliche bestimmte Nacherzählung "Iwein Löwenritter".

Indes für Menschen ab 14 Jahren empfehlenswert sein können Tamara Bachs "Was vom Sommer übrig ist" (Carlsen-Verlag), Frida Nilssons "Die maskierte Makrone auf der Jagd nach dem Feuerteufel" (Gerstenberg-Verlag), Alois Carigiets "Schellen-Ursli" (Orell Füssli), John Greens "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" (Hanser-Verlag) und Rachel van Kooijs "Menschenfresser George", erschienen im Jungbrunnen-Verlag. Was schon zeigt, dass es noch Spannenderes gibt als immer nur Fortsetzungen.

"Spreckelsen & Knödler & 1 Gast" heute, 19.30, Literaturhaus (Metrobus 6), Schwanenwik 38, Eintritt 10,-/8,-/6,-; www.literaturhaus-hamburg.de