Der Netz-Navigator führt heute zu einem virtuellen Geräusch-Museum

World Wide Web. Lehnen Sie sich zurück, schließen Sie die Augen. Und nun versuchen Sie einmal, sich daran zu erinnern, welche Melodie ihr Windows-PC vor etwa 15 Jahren beim Einschalten gespielt hat. Oder welches Geräusch die mechanische Registrierkasse beim Tante-Emma-Laden um die Ecke gemacht hat. Oder wie ein arbeitendes Diskettenlaufwerk klang. Sie wissen es nicht mehr? Schade, oder?

Dieses Gefühl plagte augenscheinlich auch Brendan Chilcutt. Doch statt zu verzagen oder achselzuckend die lange nicht mehr gehörten Klänge dem Orkus des Vergessens zu überlassen, schritt er zur Tat. Und gründete das virtuelle "Museum of Endangered Sounds", eine Ruhmeshalle für Geräusche, die für alle jenseits der 30 zu Kindheit und Jugend gehören.

Im Januar dieses Jahres begann Chilcutt - Webdesigner, Besitzer von acht Wüstenrennmäusen und ein anscheinend insgesamt erfrischend nerdiger Zeitgenosse -, die Klänge seiner liebsten obsoleten Technologien online zu stellen. Das Klickern eines Wählscheibentelefons gehört genauso dazu wie die Kakophonie der Modemverbindung, Pacman und die Space Invaders. Auch das nervtötende Gepiepe eines Tamagotchi-Eis - das waren diese merkwürdigen, virtuellen Haustiere, die Teenager Ende der 90er-Jahre um den Schlaf brachten - fehlt nicht.

Wer von dieser Sammlung nicht zumindest ein wenig nostalgisch wird, der hat kein Herz für Technik.

Schützenswerte Geräusche: savethesounds.info